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Jahreshauptversammlung 2022

Verantwortliche berichten über alle Bereiche des Ortsvereins

Am 10.10.2023 fand die Jahreshauptversammlung des DRK Ortsvereins (OV) Walldorf statt. Mit dem Jahr 2022 konnte wieder ein ereignisreiches Jahr verbucht werden. So wurde der Umzug des gesamten Vereins inklusive einer ganzen Halle mit Katastrophenschutzmaterialien durchgeführt. Der Verein musste seine Unterkunft im städtischen Bauhof räumen, da auf dessen Gelände die neue Feuerwache entstehen soll. Die Vereinsmitglieder leisteten 400 Stunden allein für den Umzug in die Langstr. 71 in Walldorf (Waldenserhalle) und die damit verbundenen Vor- und Nachbereitungen.
Der OV beteiligte sich bei der Vorbereitung des Hilfstransports für die Ukraine und stand auch beim Aufnahmezentrum für Geflüchtete in Frankfurt mit Corona-Tests zur Verfügung.
Oswald Volksdorf, der 1.Vorsitzende danke allen Helferinnen und Helfern für ihre tolle Arbeit im Jahr 2022 wofür die Freiwilligen Freizeit, Wochenenden und sogar ihren Urlaub opfern.

Das Corona-Testcenter war noch bis in den März hinein aktiv. Jeden Samstag standen die ehrenamtlichen Helfer der Bevölkerung für Tests zur Verfügung. Insgesamt wurden so 850 Stunden, davon 180 Stunden in 2022, geleistet. Insgesamt wurden in 2021 und 2022 1280 Corona-Tests durchgeführt.

In 2022 wurden auch zwei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt und der Stadt und den Kommunalpolitikern vorgestellt, berichtete Lukas Szesny, der Bereitschaftsleiter des Ortsvereins. Das waren ein Einsatzleitwagen (ELW) und der Einsatzanhänger „Örtliche Gefahrenabwehr“. Mit dem ELW stellt der OV das Führungsfahrzeug des Sanitätszuges Süd des Kreises Groß-Gerau, welcher bei Großschadenslagen alarmiert wird.
Der Anhänger ist hauptsächlich für das Stadtgebiet Mörfelden-Walldorf vorgesehen. Dieser Anhänger, welcher schon kurz darauf bei einem Hausbrand im Stadtgebiet erstmals eingesetzt wurde, beinhaltet u.a. ein Zelt nebst Heizung, einen Stromgenerator, eine Beleuchtungseinrichtung und medizinisches Material. Er dienst damit zur mobilen Patientenbetreuung oder als Ruhemöglichkeit für Einsatzkräfte.

Szesny berichtete weiter über die Arbeit der Bereitschaft des OVs . In 2022 waren sie in insgesamt 39 Einsätze eingebunden, hauptsächlich zusammen mit der Feuerwehr Walldorf. Als Highlights wären hier zu nennen: 9 Wald- bzw. Flächenbrände, Verkehrsunfälle, einer davon mit Austritt von Gefahrengut auf der Autobahn, eine S-Bahn-Entgleisung in Rüsselsheim und eine vermisste Person an der Badestelle Walldorf. Zwei Alarmierungen riefen die Helfer*innen zu Evakuierungsmaßnahmen wegen Bombenfunden nach Darmstadt sowie Bischoffsheim/Rüsselsheim, wo das DRK die Versorgung der Betroffenen übernommen hatte.
Szesny erklärte weiterhin, dass nicht alle Einsatzanfragen bedient werden konnten, da der Großteil der 26 freiwilligen Helfer*innen der Bereitschaft ihren Arbeitsplatz außerhalb Walldorfs haben und so nicht immer zur Verfügung stehen.
Des weiteren leistete die Bereitschaft 19 Sanitätsdienste, wobei Events mit größeren Menschenmengen oder verletzungsintensive Sportveranstaltungen medizinisch abgesichert werden. Hier leisteten 22 Helfer*innen insgesamt 450 Stunden. Dazu kommen 350 Stunden für Blutspendetermine, 200 Stunden für Ausbildungsabende der Gefahrenabwehr des Kreises Groß-Gerau, 300 Stunden für Lehrgänge und Ausbildungen sowie zusätzlich noch die wöchentlichen Dienstabende.

Eine große Herausforderung war der Flüchtlingsstrom aus der Ukraine für die Helfenden der Sozialbetreuung, berichtete Renate Wolf. Als die ersten Geflüchteten nach Walldorf kamen befand sich der Verein gerade im Umzug in die neue Unterkunft. Die Kleiderspenden waren verpackt wurden aber dringend benötigt. In Sonderschichten wurde die neue Kleiderkammer hergerichtet und eingeräumt. Seit April 2022 hat die Kleiderkammer nun zwei mal wöchentlich geöffnet. Mittwochs von 14 – 17 Uhr für die Geflüchteten und Freitags von 15 – 17 Uhr für Sozialhilfeempfänger.

Nadine Szesny, verantwortlich für die Organisatorin der Blutspendetermine, berichtete wie folgt: Von 6 geplanten Veranstaltungen konnten 5 durchgeführt werden. Im Schnitt waren pro Termin 12 Helfer*innen im Einsatz. Wegen den Corona-Auflagen mussten diese Termin mit Mund-Nasen-Schutz durchgeführt werden. Ein Imbiss durfte nicht gereicht werden. Statt dessen hatte der OV für die Spender Verzehrgutscheine ortsansässiger Betriebe und Gastronomen organisiert und ausgegeben. Insgesamt wurden über 300 Liter Blut gespendet.

Die finanzielle Situation des Vereins wurde von Schatzmeister Gunter Krämer beleuchtet, wobei er anmerkte, dass die 2022er Kosten glücklicherweise konstant zum Vorjahr ausgefallen sind, wobei ein Einnahmerückgang durch Beendigung der Corona-Test-Maßnahmen zu verzeihen war. In 2021 konnten die Einnahmen aus den Corona-Test noch den Wegfall der Einnahmen aus den Sanitätsdiensten kompensieren. Während der Pandemie fanden viele Veranstaltungen nicht statt, die der Verein normalerweise sanitätsdienstlich abgesichert hatte und so eine Einnahmequelle darstellen.

Zu guter Letzt der Höhepunkt des Abends: Jürgen Lehmann, der Kreis-Bereitschaftsleiter des DRK Kreisverbandes Groß-Gerau war als Gast zugegen. Er war gekommen um Helfer*innen des Ortsvereins im Namen der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen für ihren Einsatz bei der Flutkatastrophe im Ahrtal auszuzeichnen. Silke und Gerd Grimberger sowie Sven Tolksdorf erhielten die „rheinland-pfälzische Fluthilfemedaille 2021“. Sven Tolksdorf würde zusätzlich mit der „Einsatzmedaille Inland“ des Landes Hessen geehrt.